die letzten zwei jahre schon durch lohmen gekommen bringt uns der gleiche bus wie bei der tour013 wieder ganau dahin: in die 800seelen naturparkmetropole lohmen am lohmer see. auf besagter tour013 haben wir hier einen ungewöhnlich feinen lagerplatz entdeckt und auf der tour014 vergeblich versucht, ihn wiederzufinden.
diesmal schaffen wir es!
aber erst müssen wir noch paar100m auf der bundesstrasse(?) richtung wald. leitplanken auf beiden seiten! es ist inzwischen dunkel und nätürlich regnet es immer noch. viel verkehr, viele lkw´n und wir mittenmang am strassenrand ohne wegspringmöglichkeit….leitplanken sind echt nicht mein ding!
beim ersten mal sind wir nach den planken quer übers feld, das geht diesmal nicht der nässe wegen; also wird der weg ein wenig komplizierter durch dunklen wald auf wagen pfaden. auf den strassen hat uns der wind immer nur den regen ins gesicht geschmissen, jetzt im wald ist er zusätzlich noch laut und lässt bäume spannende geräusche machen, so in der art ‘ich bin eine schwache monokulturkiefer und verliere gleich meine äste oder fall´ um, rauf auf euch ihr wanderer’. also das wetter ist echt “schwierig”: sturm, regen und temperaturen gradso über 0…aber irgendwie liegt der lagerplatz in einer kuhle, die wind und kälte weniger interessant finden: es ist trotz sturmgeheul rundum fast windstill und spürbar wärmer. wir bauen uns exakt am gleichen platz wie zwei jahre zuvor an den rand eines kleinen moores unter die hier nur wenige geräusche machenden bäume. komischerweise ist das moor, auf dem damals die ganze nacht enten im wasser krawall machten, fast wasserlos. während man auf den feldern rundherum reis anbauen könnte…verstehe das, wer kann.
nun ja, die nacht wird lang und trinkt wohl einen liter rum…aber wir haben ja den feinen plan, der besagt, dass wir hier der zeitersparnis durch die öffentlichen verkehrsmittel wegen nicht nur diese sondern auch die nächste nacht verbringen wollen und freuen uns auf einen schönen lagertag!
ich erkläre mich bereit, ins dorf zu gehen um neues wasser zu holen, morgen.
130115
es wird ein lagertag; aber anders als erwartet: um 3(15uhr)! weckt mich franz weil er “schon” um halb2 wachgeworden ist und jetzt nichts flüssiges mehr für seinen kaffe hat. um 3! ich bin entsetzt und sofort wach und in meinen schuhen und unterwegs nach lohmen zum wasserfassen; naja, fast sofort…
erst zeigt franz mir noch den 20meter hohen toten baum, der direkt neben meinem zelt steht: “kuck dir den ma´an” und meint damit, dass der wohl leicht kippen könnte, auf mein zelt, oder auf seins…und mir fällt ein dass wir das gleiche vor zwei jahren schon mal bequatschten; selber ort, selber baum. und er steht immernoch – vielleicht kommt hier wirklich selten sturm hin oder der baum ist weniger tot, als er uns erscheint?
der wecker hat um 8geweckt, um9, um10…aber immer war da dieses geräusch von tropfendem wasser auf dem zelt und bei jedem blick nach draussen war es da gleich hell(dunkel)…und den warmen schlafsack zu verlassen erschien nie als gute idee…aber um 3?
an haustüren zu klingeln ist immer nur die letzte option wenn wir nach wasser fragen – lieber laufen wir, bis wir jemanden sehen, so auch ich jetzt in lohmen. ich laufe ziemlich durch´s ganze dorf bis jemand greifbar ist: “guten tag, hätten sie wohl etwas trinkwasser für mich?” “ja, da müssen sie da die strasse lang richtung kurklinik, da gibt´s ´n kiosk und die haben wasser!””nein, ich meine wasser aus der leitung, hier in meinen wassersack rein”” achso, dann geh´n sie mal zu dem haus da drüben, die haben auch eine toilette!”
ah ja; ich laufe also weiter durch´s dorf bis ich herrn rusche (steht auf dem namensschild vor seinem tor) treffe, der gerade aus seinem auto steigt und mir gerne den wassersack füllt, halbvoll: “reicht das?””na klar, ich will mir doch bloß ´n kaffe kochen” er klopft mir ehrlich lächelnd auf die schulter. ich freu´ mich und mach mich auf den rückweg.
da gibt´s dann noch ´n tütenlinseneintopf mit würstchen und ein wenig wandererphilosophie: “vielleicht kriegen wir oft nur halbvolle wassersäcke, weil die leute gar nicht mehr reinkriegen in den sack, wenn sie ihn ins waschbecken halten…is´ja gar nich´genug platz dadrin für so´n 10litersack”
“kann schon sein”
und dann ist wieder schlafsackzeit!
was für ein lagertag…!
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