klatschbumm

dieser bericht ist noch nicht fertig…aber noch besteht hoffnung, dass er´s irgendwann mal wird…

1970geboren

waren die letzten beiden jahre der ddr die zwei jahre meiner lehrausbildung. anfang september 1987 begann ich eine ausbildung zum lokführer bei der deutschen reichsbahn im bahnbetriebswerk wismar. dort fand der praktische teil statt, der grundlegende in wittenberge.
diese beiden jahre gehören zu meinen prägendsten… ich werde sie hier in stichpunkten zu beschreiben versuchen:

8er muttern

waren eine echte rarität in meiner lehrzeit im bahnbetriebswerk wismar. davor aber wohl nicht: die dinger lagen überall auf dem betriebsgelände im boden rum und mussten nur gefunden und gereinigt werden. ich habe das mit grossem enthusiasmus getan und galt bald als zuverlässige beschaffungsquelle dieser raren ware. die meisten fand ich freitags.

bahnbetriebswerk

“Als Bahnbetriebswerk, auch kurz Betriebswerk (Abk.: Bw) wird bei den deutschen Eisenbahnen eine Anlage bezeichnet, welche der Wartung, kleineren Reparaturen, der Ergänzung von Betriebsstoffen und der Reinigung von Lokomotiven und Triebwagen dient. Zudem wird der Einsatz der Triebfahrzeuge und des Lokomotivpersonals organisiert.”http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbetriebswerk

blankenberg

das bahnbetriebswerk wismar, in personi brigade ta1, unterhielt an diesem verkehrsknotenpunkt eine pumpstation zum transport von wasser aus dem tempziner see in zur versorgung von lokomotiven geschaffene tanks. im bahnhof blankenberg kreuzten damals zwei bahnstrecken. eine davon war (wismar)-hornstorf-karow und die sicherstellung der betriebsfähigkeit der auf dieser strecke verkehrenden lokomotiven oblag bis hier dem bw wismar. alles nich´so wichtig – das wirklich feine an dieser pumpstation war das sie betreuende personal: in einem wunderschön am ufer des sees liegendem haus direkt neben der pumpstation wohnte ein schon recht betagtes ehepaar, dass diese aufgabe erfüllte. leider habe ich ihre namen vergessen, nicht aber den von der frau gebackenen kuchen der immer frisch aus dem ofen kam, wenn leute von ta1 sie besuchten um ihnen kohlen für den winter zu bringen oder die pumpen zu reparieren oder sonstewas. die beiden waren ein sehr liebenswertes herzliches paar und hatten ausser diesem besagtem oberleckeren kuchen auch noch immer schöne geschichten und wundervolle gastfreundschaft zu verschenken. die kohlen waren schnell vom lkw in den schuppen gebracht, die reparaturen ebenso fix erledigt aber immer ein ganzer arbeitstag dafür eingeplant. so blieb viel zeit für geschichten oder pilze sammeln oder anglerlatein und eben kaffe und kuchen in nettester gesellschaft. zweimal nur durfte ich in meiner bw-zeit dorthin (mein mitlehrling nie…). das war schön. wahrscheinlich leben die beiden jetzt nicht mehr aber trotzdem: danke dafür!

brigade

“In den Planwirtschaften der realsozialistischen Staaten war Brigade die Bezeichnung für die kleinste Arbeitsgruppe in den Betrieben und Verwaltungen, die eine Aufgabe im Produktionsprozess ausführten”http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialistische_Brigade
meine hiess TA1 und bestand aus sechzehn mann.

B1000 (betausend)

der bulli der ddr; ein formschöner unkaputtbarer zweitaktiger kleintransporter mit 8 sitzen oder ladefläche oder kofferaufsatz oder…der vom bw wismar war achtsitzig und braun und die erhaltung seiner betriebsfähigkeit oblag TA1.

kucken: https://de.wikipedia.org/wiki/Barkas

destille

“Destillation (lat. destillare „herabtröpfeln“) ist ein thermisches Trennverfahren, um verdampfbare Flüssigkeiten zu gewinnen (…). Bei der Destillation wird zunächst das Ausgangsgemisch zum Sieden gebracht. Der entstehende Dampf, der sich aus den verschiedenen flüchtigen Komponenten der zu trennenden Lösung zusammensetzt, wird in einem Kondensator durch Abkühlen wieder verflüssigt.(…)Im Anschluss wird das flüssige Kondensat aufgefangen. Typische Anwendungen der Destillation sind das Brennen von Alkohol und (…) die Herstellung von destilliertem Wasser.”http://de.wikipedia.org/wiki/Destillation
destilliertes wasser war für die batterien der diesellokomotiven sehr wichtig – deshalb hatte auch “mein” bw eine destille. mein ältester kollege damals, irgendwann mal aus polen nach wismar gekommen, sagte dazu: “kannste alles reinschmeissen, kartoffeln, brot…wird immer schnaps! gute maschine!”

Deutsche Reichsbahn

“Unter dem Namen Deutsche Reichsbahn (DR) wurde die Staatsbahn in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) bzw. Deutschen Demokratischen Republik (DDR)(…)betrieben.(…)Zeitweilig war die DR der größte Arbeitgeber der DDR.”https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Reichsbahn_(1945%E2%80%931993)
“wer nix will oder nix kann geht zur post oder zu bahn”

dieselameise

als dieselameise wurden zwei multicar-kleinsttransportfahrzeuge bezeichnet: M21 und M22 – wir hatten beide!
das ältere M21 wurde durch ein wippendes bodenblech unter dem stehenden fahrer gelenkt; mit den händen regelte der gas und bremse. ein fahrzeug, das immer für viel spass im brigadeleben sorgte…echt lustige praktische maschine!
M22 war bei “uns” irgendwie heilig und wurde gehegt und gepflegt…alle 12 monate komplett zerlegt, geölt und wieder zusammengebaut und dann neu lackiert! blau. es hatte einen wunderbaren knattersound und qualmte gewaltig – versagte aber nie! (wenn es denn ansprang…)

ankucken: https://de.wikipedia.org/wiki/Multicar_M21
http://multicarm22.jimdo.com/
http://www.hardconn.de/multicar.htm

drehbank

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drehscheibe

“Eine Drehscheibe ist eine Einrichtung zum horizontalen Drehen von Schienenfahrzeugen, seltener von Straßenfahrzeugen. Dieser Vorgang wurde vor allem bei Dampflokomotiven mit Schlepptender durchgeführt, die nur in Vorwärtsrichtung mit ihrer Höchstgeschwindigkeit fahren können. Daneben werden Drehscheiben zum raumsparenden Umsetzen eines Fahrzeuges in benachbarte Gleise benutzt, beispielsweise, um sie in Lokschuppen unterzubringen. Ein sich drehender Teil in Brückenbauform wird manchmal auch Drehbühne genannt.”http://de.wikipedia.org/wiki/Drehscheibe
die in wismar wurde während meiner lehrzeit abgerissen und durch die letzte in der ddr gebaute ersetzt. als lehrling war ich an den wenig qualifikation erfordernden hilfsarbeiten zur durchführung dieses bauprojekts immens beteiligt: versorgungsschächte buddeln, monireisen zusammenrödeln…wurde aber auch regelmässig mit prämien dafür belohnt.

eingeweide

einmal kam ich zum schichtbeginn morgens um halb sechs in den noch dunklen kalten lokschuppen und musste als lehrling das licht anmachen und sah als erster an einer eben in den schuppen gefahrenen lokomotivenfront blut und eingeweide, därme und galle, grossfflächig verteilt: irgendwas hatte diese lok überfahren! der gemeine lokschuppenarbeiter sah sofort ein menschenopfer, der lokführer verdrehte die augen. ich sah ein reh. und hatte recht.
und musste das wegputzen! morgens um halb sechs.

elektrobagger

zum bw wismar gehörte ein vieletonnenschwerer blauer strombetriebener kettenbagger mit einer fortbewegungshöchstgeschwindigkeit von 2km/h. hinten an ihm dran hing ein starkstromkabel mit ursprünglich wohl 100meteren länge das in einer starkstromsteckdose eingestöpselt für seine energie sorgte. benutzt wurde dieses gerät hauptsächlich zum entladen von kohlewaggons, die auf einem abstellgleis abgestellt das material zum beheizen des gesamten betriebes lieferten. also ein ziemlich stationärer einsatz der nur abundzu unterbrochen wurde wenn das ihn versorgende starkstromkabel unter seine ketten kam…aber manchmal wurde dieses gerät auch an weiter entfernteren einsatzgebieten gebraucht und musste dann dort hinfahren. wenn der weg 1000meter war, hatten drei leute einen ganzen tag damit zu tun, ihn dahinzubringen: einer fuhr und die anderen beiden schleppten sein kabel hinter ihm her und wechselten abundzu die steckdosen und rannten durchs ganze betriebsgelände um verlängerungsstarkstromkabel zu finden

kucken: http://www.hardconn.de/rdk3.htm

emobil

will heutzutage jeder sein, der umwelt zuliebe; bahnsteigpersonal war das schon zu meiner lehrzeit: kleine (meist)gelbe batteriebetriebene elektrokarren erledigten mit tollkühnen fahrern jegliche transportarbeiten auf bahnsteigen und in lagerhallen

kucken: https://de.wikipedia.org/wiki/Balcancar

aber ganz besonders emobil war unser elektrobagger.

exportbier

“In Europa gehört die DDR mit zu den Ländern, wo das meiste Bier getrunken wird. 1980 waren es 138 Liter, die im Durchschnitt jeder DDR-Bürger jährlich durch seine Kehle rinnen ließ. Dabei stieg die Produktion von 1972 bis 1980 von jährlich knapp 18 Millionen Hektolitern auf über 23 Millionen. Die Tendenz des Biertrinkens weist auf 140 bis 150 Liter pro Kopf und Jahr.”http://www.getraenkebetriebe.de/allgemeines/bier-in-der-ddr.html
radeberger, lübzer…ostdeutsche spitzenbiere, hauptsächlich gebraut für devisen, manchmal aber vom westen in geringeren mengen als den produzierten gekauft landeten in ausgewählten konsum-kaufhallen in den bezirksstädten und konnten dann von einheimischen trinkern erworben werden. das war nur selten der fall, aber wenn, dann musste sehr schnell gehandelt werden!: lokführer kamen aus rostock oder schwerin nach hause und meldeten sofort nach ihrer ankunft die vom verlässlichen bahnsteigpersonal in besagten städten gemachten meldungen über exportbierlieferungen an die automobilen kräfte in meinem bw weiter. das löste immer dieselbe reaktion aus: alle arbeiten wurden sofort eingestellt, fahrtüchtige fahrzeuge wurden eroiert, vorhandene nüchterne fahrer verpflichtet, geld gesammelt: “schnell schnell, wir müssen los! es gibt bier!” und so kam es vor, dass der grade mit kies oder kohle oder sonstwas beladene w50 oder b1000 mitsamt ladung mit höchstgeschwindigkeit und der brigadekasse 30 bzw. 50km in die gemeldete bezirksstadt raste um besagte bückware in grösstmöglicher menge zu erwerben…und alle werktätigen im bahnbetriebswerk hofften inbrünstig auf den erfolg der mission arbeitniedergelegt bis zur rückkehr des gefährts und auf eine grinsende mine des fahrers desselben. grinste er nicht, waren wir zu langsam! und tranken frustiert doppeltsoviel rostocker pils wie üblich.

fahrkartenautomat

“Anfang der 1980er Jahre wurden die ersten Fahrkartenautomaten durch die Deutsche Reichsbahn in der DDR in Betrieb genommen. Der Mikrorechnergesteuerter Fahrkartenautomat (MFA) wurde wesentlich von der Hochschule für Verkehrswesen in Dresden entwickelt und im Reichsbahnausbesserungswerk „Roman Chwalek“ in Berlin-Schöneweide produziert. Die Fahrkartenautomaten waren als Ergänzung zu vorhandenen Fahrkartenschaltern entwickelt worden. Die Eingabe erfolgte im Dialogsystem über ein numerisches Sensor-Tastenfeld. Für die Angabe des Zielbahnhofes wurde eine Bahnhofskennziffer eingegeben, welche meist der Postleitzahl des Zielortes entsprach und an einer Wandtafel neben dem Automaten aushing. Der Automat konnte zwischen mehreren Fahrtmöglichkeiten unterscheiden und erfragte Angaben für etwaige Ermäßigungen. Die Bezahlung erfolgte ausschließlich in Münzen.”http://de.wikipedia.org/wiki/Fahrkartenautomat
für einen lehrling bei der deutschen reichsbahn waren diese elktronischen wunderwerke eigentlich ziemlich uninteressant da er von hause aus mit freifahrtscheinen ausgestattet war und fahrkartenautomaten nicht benutzen musste. das änderte sich in meinem fall schlagartig als der wohnheimleiter meines ersten lehrlingswohnheims in wittenberge bei einer der wöchentlich stattfindenden heimversammlungen von den unvorstellbar unsozialistischen tätigkeiten der im letzen jahr in diesem wohnheim stationierten lehrlinge berichtete. diese waren nämlich auf die idee gekommen während der feilen-bohren-sägen-ausbildung aus aluminiumblech 5markstückgrosse scheiben zu sägen und zu feilen und damit dann ihr sozialistisches vaterland zu betrügen und die gesamte sozialistichte gesellschaft zu hintergehen: sie orderten an besagten automaten die billigsten fahrkarten (20-50pfennig) bezahlten mit ihren aluscheiben und freuten sich über das wechselgeld. “das muss man sich mal vorstellen! sowas niederträchtiges! kriminelles!!” natürlich waren wir lehrlinge alle empört! und fragten uns, wo die wohl das alublech herhatten. zu unser aller entsetzen stellte sich heraus, dass das zeug im raw nicht selten und leicht zu beschaffen war.
es begann eine zeit unerwarteten wohlstands.
erst viel später wurde klar, dass der heimleiter diese geschichte nicht seiner naivität wegen sondern ganz gezielt und mit parteiauftrag erzählt hatte: es sollte eroiert werden, wer von den lehrlingen für sowas anfällig ist und damit nicht die vorraussetzungen zum erwerb des lokomotivführerscheins besaß…vermute ich. es war auffällig, dass nach dem erzählen der geschichte der aufsichtführende meister die lehrwerkstatt viel häufiger mal kurz verliess, als davor. das war uns aber nur recht…und es hatte schon was großes wenn dann sofort im ganzen saal die eigentlichen werkstücke aus dem schraubstock aus- und das alublech eingespannt wurde und der eher träge lehrlingshaufen plötzlich unglaublich agil und zielstrebig sägte und feilte. weil aber im ganzen land lokführer fehlten und wirklich fast 90% der klasse sich an diesem frevel beteiligten konnte das mit dem eroieren so nicht stattfinden. und es dauerte tatsächlich gut zwei monate bis dem treiben einhalt geboten wurde: eines tages kamen wir in unseren umkleideraum und entdeckten vor jedem unserer schränke jeweils einen transportpolizeier der sich freute, diese nach dem aufschliessen durch uns durchsuchen zu dürfen und rohmaterial und fertige chips beschlagnahmen zu können. aus die maus!
nach dem öffentlichen tadel beim fahnenappell auf dem appellplatz der lehranstalt (wo wir aus dem publikum viele bewundernde blicke aus grinsenden gesichtern wahrzunehmen glaubten) folgte eine verhandlung vor der schiedskommission mit unseren eltern. diese zogen sich und uns die besten sachen an und trieben uns mit ihren enttäuschten strengen blicken zu reuevollen aus gesenkten häuptern in richtung kläger: “das tut uns sehr leid, wir haben falsch gehandelt und werden sowas nie wieder machen, wirklich nicht!”
jeder von uns deliquenten wurde zu 40mark strafe “verurteilt”; die meisten zahlten sofort vor ort mit 1-und 2markstücken aus ihren taschen, die dadurch nicht viel leerer wurden…

als ich mit meiner mutter zusammen diese in der tat sehr unangenehme fahrt zur schiedskommission in wittenberge antrat entdeckte ich ein am fahrkartenautomaten im bahnhof wismar angebrachtes schild: “Bitte nur Münzen einwerfen!”

feilen, bohren, sägen

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fettpresse

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freifahrt

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freitag

war der tag, an dem das betriebsgelände schön gemacht wurde. jeden letzten wochentag mussten die lehrlinge den hof harken und fegen. dabei fand ich viele achter muttern. und “bewundernde” blicke: ich habe es gehasst! aber um 16uhr7 fuhr der zug nach berlin von bahnsteig 2…jeden freitag.

50 3691-8

ist der name der einzigen dampflokomotive, an der ich mein schlosserisches geschick erfahren konnte,einer faszinierenden maschine die 1941 in wien gebaut wurde und der ich während meiner lokschlosserzeit ein lager einer kuppelstange wechseln durfte.
und dank der modernen kommunikationsmöglichkeiten weiss ich, dass besagte maschine erstaunlicherweise immer noch existiert und werde wohl mal nach falkenberg/elster fahren müssen, um sie für diese geschichte hier zu fotografieren…auch wenn sie jetzt nur noch 50 3691 heisst.
auf http://www.dampflokomotivarchiv.de/index.php?nav=1406157&lang=1&file=wlf_9139_51&action=image&position=1 kann man sie aber auch jetzt schon sehen, nur eben nicht von mir fotografiert

halb6

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hans

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hebebühne

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heizlok

eine heizlok war eine ausgemusterte dampflokomotive, die (meist) ihrer zur fortbewegung nötigen teile beraubt am ende eines abstellgleises abgestellt weiterhin mit brennstoff gefüttert wurde, um ihren kessel einzuheizen; an diesem kessel waren viele rohrleitungen angeschweisst, die die produzierte wärme in zu heizende gebäude verteilten. heizkraftwerk sozusgen…
in wismar standen zwei davon auf parallelen gleisen nebeneinander. auf einem dritten parralelen gleis wurden kohlewageninhalte auf ein förderband gekippt, das in einem monumental über beide fahrzeuge gebautem eisentrichter über den tendern der lokomotiven diese regelmässig befüllte. und in den loks waren “heizer”, die die ankommende kohle in die kessel schaufelten…
das wirklich schöne war aber das zwischen die beiden lokomotiven gebaute “haus”: die beiden “öfen” wurden miteinander durch stahlträger und blechwände und blechdach verbunden, sitzecke eigerichtet und ein kühlschrank installiert…den hab´ ich zwar nie gesehen, aber ein kaltes bier war da immer zu haben!
interssanter arbeitsplatz…sehr begehrt…

wikipedia sagt dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Heizlokomotive

hilfszug

“Als Hilfszug bezeichnet man alle selbstfahrenden oder mit Lokomotiven bespannten Eisenbahnfahrzeuge (Gerätewagen, Oberleitungsgerätewagen, Kranwagen oder andere Sonderfahrzeuge), die bei Eisenbahnbetriebsunfällen oder anderen Betriebsstörungen eingesetzt werden, um Hilfe zu leisten, zu räumen oder Unfallfolgen zu beseitigen.”https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfszug_%28Eisenbahn%29
der hilfszug in wismar bestand aus drei wagen, deren funktionalitätszuverlässigkeit durch ta1 gewährleistet wurde. diese aufgabe haben wir sehr ernst genommen: kann ja immer mal was ganz schlimmes passieren…in meiner zeit dort war das aber glücklicherweise nicht der fall.
interessant war das weinlager in diesem zug, eingerichtet um bei heftigen unfällen den helfern die möglichkeit zu geben, “auf den schock erstmal einen zu nehmen…”
6 flaschen standen da rum und eine vorschrift besagte, diese alle 12 monate auszutauschen.
alle 12 monate ein kleines fest für ta1…

kucken: http://www.bahndienstwagen-online.de/bahn/BDW/BDW/NOTFALL/standardhilfszug.html

hubsäge

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hunderfünf, 106, 110, 112, 118, 119, 120, 130, 132

so waren die typenbezeichnungen der diesellokomotiven an denen ich das lokschlosserhandwerk erlernte.

118-110-6 ist die einzige lokomotive, die ich wirklich mal gefahren habe: dank eines ausbildenden lokschlossers, der die vorschriften nicht ganz so ernst nahm, durfte ich lehrling diese 80tonnen schwere grösste in der ddr gebaute diesellokomotive wohl 200meter eigenhändig bewegen. grossartiges gefühl! ca.5km/h, knapp 3minuten.

hier kann man sie sehen: http://www.volkers-eisenbahnseite.de/118.2-SB/SB-110.html

instandhaltungsmechaniker

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kantine

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klatschbumm

war der im bahnbetriebswerk wismar zur brigade ta2 zum zwecke der erhaltung der maroden bausubstanz gehörende maurer

kneifzange

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kuppelstange

Eine Kuppelstange ist ein Maschinenelement bei Schienenfahrzeugen, das mit Zug- oder Druckkräften beansprucht werden kann
tonnenschwere eisenteile die die kraft vom antrieb auf die räder alter schienenfahrzeuge übertragen. schmiergelagert auf fetten achsen, heissgeschrumpft. bedeutet: die stangen werden ganz fett erhitzt damit sie sich ausdehnen, dann auf die achsen gepasst und abgekühlt. damit sie schrumpfen und dadurch fest auf die achse greifen. im bw gab es einige maschinen speziell zum umgang mit diesen teilen, faszienierend die lagerpresse:

lehrlingswohnheim

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lokführer

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lokleitung

die lokleitung hat die einsätze der lokführer koordiniert und war für den geregelten betrieb eines bahnbetriebswerkes sehr wichtig, hat aber mit dieser geschichte hier eigentlich nichts zutun. aber aufgrund ihrer wichtigkeit war sie in einem sehr dominantem gebäude mit vielen hohen fenstern zur guten übersicht übers geschehen betriebszentral angesiedelt und aus einem dieser fenster schaute eigentlich immer wenn ich in dessen fokus zu tun hatte eine frau auf mich herab: überwachend vermute ich, wolllüstig dachte ich. oder zufällig. wer war sie bloß??? auf keiner betriebsversammlung hab´ ich sie erkannt, die schöne.
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lokschlosser

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lokschuppen

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manuela

nicht nur eisenbahner und transportpolizeier lernten in wittenberge, auch manuela.
sie war der lichtblick in meiner instandhaltungsmechanikerlehrzeit in der elbestadt.
niemals vergesse ich zitronenlikör am elbufer….ach, manuela
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mitlehrling

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mittwoch

war jede woche brigadesitzung. das bedeutete: 13uhr feierabend und für den lehrling: schnaps holen. (zwei braune und eine weisse).

mitropa

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musterungsbescheid

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notstromaggregat

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pilze

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pumpstation

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prämie

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raw

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reichsbahnscheck

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reichsbahnunterassistent

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rostocker pils

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rtlantenne

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schiedskommission

“Schiedskommissionen (SchiedsK) waren in der DDR sogenannte gesellschaftliche Gerichte der “sozialistischen Rechtspflege””…”Schiedskommission wurden auf Ebene der Gemeinden gebildet. In größeren Gemeinden wurden mehrere Schiedskommissionen gebildet.
Die Mitglieder der Schiedskommissionen waren keine ausgebildeten Richter und Juristen, sondern stets Laienrichter, ähnlich einem Schöffen, die aber regelmäßig Schulungen und Anleitungen zur “richtigen” Auslegung und Anwendung des “sozialistischen Rechts” besuchen mussten. Eine Schiedskommission bestand aus 8 bis 15 Mitgliedern (es kamen aber auch Schiedskommissionen mit nur 6 oder auch bis zu 20 Mitgliedern vor). Die Mitglieder hatten bis 1968 eine Amtszeit von zwei und danach von vier Jahren.
Die Kompetenzen der Schiedskommissionen lagen in untergeordneten zivilrechtlichen Rechtsstreitigkeiten (mit einem Streitwert bis etwa 500 DDR-Mark), Ordnungswidrigkeiten und Bagatellkriminalität (im Sprachgebrauch der DDR: “Vergehen”) mit lokalem Bezug.
Die Entscheidungen der Schiedskommissionen erlangten ähnlich einem gerichtlichen Urteil Rechtskraft.”https://de.wikipedia.org/wiki/Schiedskommission_%28DDR%29

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schmiede

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schmiernippel

“Ein Schmiernippel oder Abschmiernippel ist ein kleiner Stutzen, über den eine Lagerstelle mittels einer Fettpresse mit Schmierstoff versorgt werden kann. Dieser Vorgang wird auch als Abschmieren bezeichnet.”https://de.wikipedia.org/wiki/Schmiernippel

26000liter

fasst ein vierachsiger kesselwagen der dieselgefüllt im regelmässigen abstand zum befüllen des dieselloktanklagers auf dafür bestimmten platz rangiert wurde. normalerweise wird ein hemmschuh aufs gleis gelegt, der den wagen in position hält, nachdem er von der lok entkuppelt wurde. dann wird ein schlauch an den wagen geschlossen und eine pumpe angestellt die seinen inhalt ins tanklager überführt. wenn man aber das mit dem hemmschuh vergisst kann es passieren, dass der kesselwagen zu rollen anfängt, den angeschlossenen schlauch abreisst und 26tausend liter diesel einfach so aus dem waggon ins land fliessen…vielleicht weil der verantwortliche hemmschuhvorleger betrunken ist.
so passiert in meinem zweiten lehrjahr im bahnbetriebswerk wismar. besagter verantwortlicher bekam eine abmahnung, sechsundzwanzigtausend liter diesel eine neue heimat. (später abgebaggert und das entstandene loch mit kies befüllt, aber wo ist das abgebaggerte wohl geblieben?)

sechzehn mann

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selterswasser

12 pfennig

solidaritätsbasar

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steffen

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subbotnik

“Der Subbotnik (von russisch суббота subbota ‚Sonnabend‘) ist ein in Sowjetrussland entstandener Begriff für einen unbezahlten Arbeitseinsatz am Sonnabend, der in den Sprachgebrauch in der DDR und Finnlands übernommen wurde.”https://de.wikipedia.org/wiki/Subbotnik

spind

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stasibrigade

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TA

TA = technische anlagen; die für die sicherstellung der funktionalität der zum reibungslosen ablauf aller arbeiten im bahnbetriebswerk nötigen maschinen und anlagen verantwortlichen arbeiter. in wismar gab es zwei brigaden, TA1 und TA2, die das erledigten. ich gehörte zu TA1. wir reparierten alles, was zu reparieren war (mit ausnahme der schienefahrzeuge, das machten die lokschlosser), bauten, renovierten, rissen ab…und regelten und improvisierten; wir waren sowas wie das öl im getriebe und hielten den laden am laufen.

theo

der t-174

tote oma

“tote oma” auch “verkehrsunfall” genannt meint eine in ddr-kantinen häufig dargebotene mahlzeit aus gebratener blutwurst mit kartoffeln und (manchmal) sauerkraut. heutzutage bin ich ein grosser freund dieser (wenn gut gemacht) sehr würzigen wohlschmeckenden preiswerten mahlzeit, damals zu lehrzeiten war ich das nicht. und das bewahrte mich im ersten lehrjahr vor einer massenvergiftung hervorgerufen durch eben diese oma. unterricht mit fünf schülern! was für´n scheiss! aber den betroffenen gings weitaus schlechter. drei tage lang kotz und brech.

transportpolizei

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verdienst

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verweis

u.a.:“eine schriftliche Missbilligung von Regelverstößen, besonders im Schul- und Ausbildungswesen”https://de.wikipedia.org/wiki/Verweis
nach der geschichte mit dem musterungsbescheid bekam ich innerhalb zwei wochen derer drei für dinge, die ich nicht getan habe. ich war wohl nicht systemkonform und wurde in die klasse der instandhaltungsmechaniker degradiert.

vietnamesen

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werkzeugkiste

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W 50

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wiethold schubert

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wittenberge

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