die dünne Frau sitzt angesichts
der Magerkeit beinah auf nichts
aus “Betrachtungen über dicke und dünne Frauen”
anfang der 40erJahre geschrieben von Joachim Ringelnatz,
von mir entdeckt auf einem Kalender an der Küchenwand einer guten Freundin
hat mich spontan inspiriert, nachdem der Lachanfall verklang, selbst ein bisschen zu ringelnatzen:
ist es die Waage die Dich stört
steht sie nicht, wo sie hingehört
Warum bloss alle dünn sein wollen?
ich bin fett,
ich kann rollen!
Ich bin nicht schick – ich bin nett
Ich bin nicht dick – ich bin fett
ich brauch kein Glück – ich hab Mett
weil alles sie gekostet hat
was doch so viel gekostet hat
hat sie für ihre Gäste
nur Reste
Ach, das Beste
sagt ihr Mann
ist doch noch hier
in Dir
der dünne Mann, meist filigran
und gerne auch sehr lang
vermeidet stets, was Brechreitz schafft
und bleibt sein Leben lang
sofern er nicht gebrochen wird
der lange dünne Mann
die dicke Frau hat viel Gewicht
und oft dazu ein Fettgesicht
aus dem sie zu der Dürren spricht:
“Ach bist Du dürr…
Ich könnt`das nicht”
Einst wollte mal der dünne Mann den dicken in die Wüste schicken
doch weil der für`s Paket zu schwer
ist er
das sehen wir
noch immer hier
Gewicht ist schnurz:
ist Deins zu hoch
bist Du zu kurz
die Liebe ist, was unbestritten
mir am meisten Spass bereitet
andrerseits, gut zuberitten
schmecken mir auch Käseschnitten
wer dünn ist sollte nie vergitzen
als Dicker würd er mehr besitzen
wer dick ist sollte nie verschwessen
als Dünner könnt er viel mehr essen
der Dünne sieht den Dicken an
und fragt, ob er ihm helfen kann
der Dicke hebt den Finger an…
und zeigt was
er ihn kann
es ist, wie`s ist
und ist es Mist
ist`s trotzdem wie es ist
so`n Mist!
Gier:“Ich will Sex!” “Ich biete Vier!”